SUSKULT auf der re:publica 22
Am 9. Juni 2022 diskutierten Dr. Sandra Schwindenhammer und weitere Teilnehmer*innen auf der re:publica 22 über technische, rechtliche und ökonomische Aspekte der Nährstoffwende.
SUSKULT ist ein auf Hydroponik basierendes innovatives Nahrungsmittelproduktionssystem, bei dem die Pflanzen im Rahmen einer Indoor-Kultivierung boden- bzw. erdelos unter Einsatz mineralischer Nährstofflösungen wachsen und gedeihen. Dieses System ermöglicht eine exakte Steuerung der Wasser- und Nährstoffversorgung von gartenbaulichen Kulturen. Die dafür benötigten Ressourcen Kohlenstoffdioxid, Phosphor, Kalium und Stickstoff sowie Wärme und Wasser bezieht SUSKULT aus einer Kläranlage!
SUSKULT ist regenerativ, lokal, kreislaufgeführt, knüpft an den derzeitigen gesellschaftlichen Ansprüchen an und trägt zum biobasierten Wandel Deutschlands bei.
Im Jahr 2050 werden weltweit 66 Prozent der Menschen in Städten leben.
Quelle: BMZ
Rund 70 Prozent aller Ressourcen werden weltweit im urbanen Raum verbraucht.
Quelle: KfW
In den Städten werden mehr als 75 Prozent aller CO2-Emissionen erzeugt.
Quelle: klimafakten.de
Städtische Innovationskraft
Städte bieten viele Möglichkeiten für eine gesellschaftliche, wirtschaftliche, ökologische und politische Innovationkraft. Aufgrund der kurzen Wege innerhalb der Stadtgrenzen ermöglichen sie einen raschen Austausch aller Akteure. Für SUSKULT heißt das konkret, dass neben den Projektpartnern auch Stakeholder und zahlreiche Interessensvertreter regelmäßig in den Entwicklungsprozess mit eingebunden werden und die Zivilgesellschaft durch Dialogprozesse in die Forschungsarbeiten integriert wird.
Urban Farming
Der Urbanismus sieht Urban Farming als die herausragende Möglichkeit einer Stadt, sich selbst zu ernähren. Klimaforscher und Stadtplaner rufen das Urban Farming schon zur Agrarwirtschaft der Zukunft aus. Statt Lebensmittel kilometerweit in die Städte zu transportieren, können urbane Farmen tausende Menschen mit Gemüse und Früchten versorgen. Vorbilder sind heute schon vor allem in Asien und Nordamerika, vereinzelt aber auch in Europa zu finden. Lebensmittel wachsen hier zum Beispiel auf dem Dach oder an Hauswänden entlang.
Bevölkerungswachstum
Der rasante Anstieg der Bevölkerungszahlen verlangt nach einer gleichzeitig erhöhten Lebensmittelproduktion. Die Nachfrage nach Agrarprodukten wird sich bis zur Mitte des Jahrhunderts um etwa 50 Prozent erhöhen (Vergleich 2013).
Dabei ist das für die Nahrungsmittelproduktion verfügbare Ackerland pro Kopf begrenzt. Als Ursachen hierfür sind neben dem Bevölkerungswachstum auch die Flächenkonkurrenz und der Klimawandel zu nennen.
Im Wirtschaftsjahr 2015/16 wurden 94 Kilogramm Gemüse pro Einwohner verzehrt. 25 Prozent davon entfielen auf Tomaten – das entspricht einer Menge von ca. zwei Millionen Tonnen im Jahr.
Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Im Durchschnitt werden pro Person und Jahr rund 4 Kilogramm Stickstoff und 0,7 Kilogramm Phosphor im Abwasser freigesetzt.
Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)